Wildlife auf Kos

Auch letztes Jahr besuchte ich die schöne griechische Insel Kos zwei Mal. Nachdem mir meine griechischen Freunde offenbart haben, dass es neben der Landschaftsfotografie auch viele Möglichkeiten zur Wildlife-Fotografie gibt, legte ich bei meinen Besuchen den Fokus darauf. Selbstverständlich kam die Landschaftsfotografie auch nicht zu kurz.

Nach ein wenig Recherche, Tipps von meinen lokalen Freunden und den Plätzen die ich bereits kannte, wusste ich wo ich nach den Tieren suchen musste. Meine Freunde erzählten mir, dass während des Winters 2018/19 entsprechend viel geregnet hatte, sodass es mehrere Tümpel gab. Dadurch fühlten sich die Flamingos auch wohl und blieben somit auch das Jahr über! So konnte ich zum ersten Mal in Kos auch in der Vor- bzw. Nachsaison Flamingos beobachten und fotografieren – ein Traum! Denn die Jahre zuvor waren diese schönen Vögel nur Wintergäste.

Kos, Alikes – Rosaflamingo / Phoenicopterus roseus

Im Grunde genommen gibt es ein paar Plätze die für die erste Suche relevant sind: der Salzsee in Alikes, die Berge und die Waldgebiete auf der Insel. Auch die Felder sind natürlich nicht zu verachten. Schnell erinnerte ich mich an Parallelen zum Nationalpark Neusiedler See (siehe meinen Blog Beitrag http://www.stefan-schnauder.com/fotografieren-im-nationalpark-neusiedler-see/), wo man auch bei ähnlichen Gebieten nach Tieren Ausschau hält.

Seidenreiher / Egretta garzetta

So konnte ich auf meinen fotografischen Touren so einige Tiere fotografieren, auf die ich zum Teil überhaupt nicht gedacht hatte:

  • Adlerbussard (Buteo rufinus)
  • Bachstelze (Motacilla alba)
  • Berghexe (Chazara briseis)
  • Bienenfresser (Merops apiaster)
  • Blässhuhn (Fulica atra)
  • Blauer Pfau (Pavo cristatus)
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Eleonorenfalke (Falco eleonorae)
  • Fasan (Phasianus colchicus)
  • Graureiher (Ardea cinerea)
  • Grünfink (Chloris chloris)
  • Hardun (Stellagama stellio)
  • Haubenlerche (Galerida cristata)
  • Haussperling (Passer domesticus)
  • Kranich (Grus grus)
  • Mittelmeermöwe (Larus michahellis)
  • Nebelkrähe (Corvus cornix)
  • Neuntöter (Lanius collurio)
  • Rauchschwalbe (Hirundo rustica)
  • Rosaflamingo (Phoenicopterus roseus)
  • Rostgans (Tadorna ferruginea)
  • Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula)
  • Schlangenadler (Circaetus gallicus)
  • Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola)
  • Schwarzstorch (Ciconia nigra)
  • Seeregenpfeifer (Charadrius alexandrinus)
  • Seidenreiher (Egretta garzetta)
  • Spornkiebitz (Vanellus spinosus, Hoplopterus spinosus)
  • Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe)
  • Tannenmeise (Periparus ater, Parus ater)
  • Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus)
  • Weißbart-Seeschwalbe (Chlidonias hybrida)
  • Weißer Pfau (Pavo cristatus mut. Alba)
  • Zistensänger (Cisticola juncidis)
  • Zwergadler (Aquila pennata)
Zistensänger / Cisticola juncidis / Cistensänger

Darüber hinaus weiß ich inzwischen, dass meine griechischen Freunde auch schon Wiedehopf, Steinkauz, Starre, Chukarhuhn, Blauracke, Brauner Sichler, Mönchsgrasmücke sowie Kernbeißer fotografiert haben, um nur einige zu nennen! Das ist doch schon mal beachtlich, was ich auf dieser kleinen Insel aus ornithologischer Sicht alles tut!

Seeregenpfeifer / Charadrius alexandrinus

Wenn man aber im Internet recherchiert, stellt man schnell fest, dass man kaum Informationen über diese Möglichkeiten im Internet findet. Hin und wieder entdeckte ich nach einiger Zeit alte Foren- oder Blogbeiträge, dass andere Hobbyfotografen auch so tolle Funde hatten. Hauptsächlich findet man aber allgemeine Tipps über Plätze, die man sich in Kos als Urlauber unbedingt ansehen sollte.

Schlangenadler / Circaetus gallicus

Die Frage ist nun, ob dies gut oder schlecht ist?

Die Tatsache, dass Kos für die Wildlife-Fotografie nicht bekannt und überrannt ist, ist für die Tierwelt sicher sehr angenehm. Denn diese haben ihre Ruhe.

Anderseits sind jene Plätze, in denen sich auch die Tiere aufhalten kaum geschützt. So erlebte ich leider immer wieder, dass Touristen mit ihren ausgeliehenen Quads, Mietautos etc. in den Salzsee reinfuhren. Denn gerade im (Spät-) Sommer hat dieser kaum Wasser, sodass dieser nicht als See erkannt wird. Die eigentlichen See-Ufer sind somit schräg abfallende Hügel, welche leider für nicht wissende oder darauf achtende Personen diese als Rampe für Fahrten mit dem Quad nutzen. Der (fast) ausgetrocknete See dient somit für abenteuerliche Touren. Jedoch suchten Flamingos gleich daneben nach Nahrung. Ebenso brüteten die Sandreigenpfeifer dort.

Hier wäre es meiner Meinung also bestimmt notwendig alle ein wenig zu sensibilisieren bzw. Informationstafeln aufzustellen. Denn es ist bestimmt ein Grund die Gegenden auch für die Zukunft mehr zu schützen. Um meinen Teil dazu beizutragen schloss ich mich mit meinem Freund aus Kos Kostantinos Chazimallos (https://www.konphotoworld.com) zusammen und erstellte die Seite

https://www.kos-wildlife.com.

Hier möchten wir alle ein wenig sensibilisieren und informieren, welche Tiere wir hier finden. Die Seite ist auf Englisch.

Ich für meinen Teil werde auch heuer wieder nach Kos fliegen, um dort die Tierwelt zu fotografieren und so auf diese aufmerksam zu machen. Denn es gibt mehr auf Kos zu entdecken als nur Sonne, Strand und Party.