
Wieder im Nationalpark Neusiedler See
Auch im Jahr 2019 war wieder ein Besuch im Nationalpark Neusiedler See angesagt (siehe auch Fotografieren im Nationalpark Neusiedler See/. Und in diesem Jahr gleich drei mal – einmal im Frühling, einmal im Sommer und einmal im Winter. Sehr interessant dabei waren die unterschiedlichen Eindrücke und welche Tiere man zu welcher Jahreszeit beobachten kann.
Frühling
Im Frühling besuchte ich den Nationalpark mit drei Freunden. Unter anderem nahmen wir uns vor, dass wir das neu errichtete Foto-Hide von der St. Martins Therme ausprobieren. Es hat seinen Preis, allerdings ermöglicht so ein Hide andere fotografische Möglichkeiten. Und natürlich kostet die Errichtung auch ordentlich Geld, wodurch die Kosten auch gerechtfertigt sind. Wir buchten uns einen Termin für vier Stunden inkl. Picknick. Auf alle Fälle wurden wir nicht enttäuscht mit unseren Bildern. Denn das Schöne an diesem Foto-Hide ist, dass man wirklich auf Augenhöhe zu den Tieren ist und man nicht ganze Zeit auf dem Boden in einem Tarnzelt liegen muss. Auch ist es kein Vergleich zu den üblichen Beobachtungsplätzen des Nationalparks, wo man so gut immer von „oben nach unten“ fotografieren muss.
Bruchwasserläufer / Tringa glareola Stelzenläufer / Himantopus himantopus Rotschenkel / Tringa totanus
Ansonsten konnten meine Freunde und ich wie schon die letzten Jahre eine schöne Ausbeute machen. Denn gerade zu dieser Jahreszeit sind viele Vogelarten mit der Balz beschäftigt, wodurch sie sich öfters aus ihren Verstecken trauten. Ebenso treten viele Arten den Vogelrückzug aus den Winterquartieren an. Aber auch im Vergleich zu den Jahren davor, bekamen wir auch andere Vögel vor die Linse. Was uns auch sehr freute. Ebenso sollte man nicht unerwähnt lassen, dass im Frühling auch viele Fotografen und Ornithologen unterwegs sind. Man merkt auch hier, dass sich die Tiere schnell an uns Menschen und die Autos gewöhnen.

Sommer
Im Sommer besuchte ich ebenso den Nationalpark mit einem Freund. Zu dieser Jahreszeigt merkte man schon einen Unterschied zum Frühling. Die Vögel sind wieder etwas schüchterner und lassen sich nicht mehr so oft blicken. Das hat bestimmt mehrere Gründe. Viele Arten sind mit der Brut beschäftigt. Ebenso macht das warme bzw. teilweise sogar heiße Wetter sicher auch den Tieren zu schaffen und suchen so wie wir Menschen schattige Plätze auf. Viele von uns bevorzugen bei so einem Wetter ja auch das Baden im See.

Apropos heißes Wetter: Wir bemerkten schnell, dass viele Lacken kein Wasser mehr hatten. Im Endeffekt verbrachten wir viel Zeit am Zicksee. Denn wir stellten fest, dass viele der Vögel diesen See bevorzugten. Denn das war neben dem Neusiedler See selbst und dem Warmsee (Darscho) ein See, der ebenfalls noch Wasser führte. Nachdem dieser nicht zum Nationalpark zählt (laut deren Homepage), konnten wir uns auch direkt ans Ufer legen und so Fotos machen.
Zu unserer Freude konnten wir auf unseren Touren auch Fotos von einem Zwergwiesel machen. Ein putziges, aber ziemlich scheues aber dann doch neugieriges Tier. Ebenso war es uns möglich neben der obligatorischen Waldohreule, die einfach ein Muss ist, wenn man den Nationalpark besucht, auch eine Sumpfohreule zu fotografieren. Allerdings war dies eine ziemliche Herausforderung an unser Equipment. Denn diese zeigten sich zu dieser Zeit erst, als bereits die die blaue Stunde fast vorbei war.
Sumpfohreule / Asio flammeus Mauswiesel / Mustela nivalis / Kleinwiesel / Zwergwiesel / Hermännchen Turmfalke / Falco tinnunculus
Winter
Der Winter war wieder anders als der Sommer. Es waren kaum Urlauber anwesend. Auf den üblichen Fotospots waren kaum Menschen unterwegs. Hin und wieder traf man einen (Hobby-)Ornithologen. Bevor ich mich entschied zum Nationalpark Neusiedler See zu fahren, überprüfte ich die gemeldeten Sichtungen auf ornitho.at. Grundsätzlich hatte ich aber schon länger vor einen Seeadler zu fotografieren bzw. den Kranichzug zu beobachten. Als ich für mich ein passendes Wochenende gefunden habe, fuhr ich schon los.
Nun, vor Ort angekommen, bemerkte ich schnell, dass noch mehr Lacken ausgetrocknet waren. Andere hatten etwas Wasser, da es die Wochen davor etwas geregnet hatte. Deshalb musste ich zuerst überprüfen, bei welchen mir bekannten Spots ein Besuch lohnend sein konnte. In so einem Fall hilft natürlich immer das Informationszentraum des Nationalparks aufzusuchen. Denn gerade im Winter hat man nicht so viele Sonnenstunden wie im Frühling oder im Sommer zur Verfügung.
Im Endeffekt konnte ich zwar einige Vögel fotografieren, jedoch aus fotografischer Sicht sind das mehr Beweisfotos. Man kann sich selbst bzw. das Auto schwer hinter einem kahlen Baum oder Strauch verstecken – hier der Hinweis: es herrscht Wegegebot auf dem Gebiet des Nationalparks! – wodurch einem vor allem den gut sehenden Greifvogel schnell sehen und davon fliegen. Dadurch kann man diese kaum formatfüllend ablichten. Da sind dann schon mal große Brennweiten und eventuell noch ein Konverter erforderlich und das trotzdem noch zu wenig.
Trotzdem Seeadler und Kraniche konnte ich fotografieren. Auch den großen Brachvogel konnte ich ablichten.
Waldohreule / Asio otus Seeadler / Haliaeetus albicilla Mäusebussard / Buteo buteo Großer Brachvogel / Numenius arquata
Resümee
Mein Resümee ist auf alle Fälle, dass es sich auszahlt einen Besuch zu unterschiedlichen Jahreszeiten zu planen. Die möglichen Motive sind vielfältig und ebenso ist es immer wieder spannend, was man vor die Linse bekommt. Die Vielfältigkeit zeigt sich auch bei den diversen Publikationen, die der Nationalpark auf deren Homepage zum Download zur Verfügung stellt.