Mein Corona-Jahr – eine Retrospektive
Inzwischen ist es schon einige Monate her, dass ich auf meiner Homepage einen Blog-Beitrag veröffentlichte. Ebenso liegen schon einige Wochen zurück, als ich auf meinen Social-Media-Kanälen etwas gepostet habe.
Mit März hatten wir ein Jahr Corona Pandemie. Dieses wirbelte unseren Alltag kräftig durcheinander. Da dachte ich, dass ich die Gelegenheit nutze, um eine kleine Retrospektive zu schreiben.

Auch wenn ich die letzten Wochen, Monate nichts gepostet habe – dazu später mehr – gleich mal eines vorweg: Mir geht es gut, ich bin gesund und fotografiere mehr den je.
In Zeiten wie diesen, bin ich froh einen sicheren Job zu haben, bei dem es mir auch möglich ist, diesen im HomeOffice auszuführen, um so auch am Ende des Monats die Rechnungen zahlen zu können und Mahlzeiten am Tisch zu haben. Während doch andere Personen – auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis – in Kurzarbeit sind/waren oder sich als Selbstständige schwertun, um an Aufträge zu kommen. Auch bin ich froh, dass weder Personen in meiner Familie noch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, als auch meine Arbeitskollegen (schwer) an Corona erkrankten. Und wenn, dann war es, von den Fällen, von denen ich erfuhr, jeweils nur ein milder Verlauf.
Als unsere Regierung letztes Jahr den ersten Lockdown aussprach und mein Arbeitgeber uns ins HomeOffice schickte, war ich ebenfalls froh ein Hobby wie die Naturfotografie zu betreiben. Denn das war ein Grund für mich nach Dienstende den Laptop zuzuklappen und raus in die Natur zu gehen. Denn zum Glück wurde uns das Verlassen der Wohnung zur physischen und psychischen Erholung seitens der Regierung gestattet.

Natürlich war rasch klar, dass geplante Fototouren und Reisen, sowohl alleine, als auch mit meinen Freunden, abgesagt werden mussten. So war ein Trip nach Ungarn, zwei Reisen nach Kos (Griechenland), um unter anderem mein Projekt kos-wildlife.com voranzutreiben, Burgenland im Frühling etc. geplant; nur um einige zu nennen. Daraus wurden schlussendlich erstmal Erkundungstouren in der örtlichen Au bzw. generell Touren im Bezirk, wo ich wohne. Manchmal kam ich mit schönen Bildern nach Hause, oft nur mit Beweisfotos, aber manchmal waren auch keine (brauchbaren) Fotos dabei. Aber schlussendlich war ich einfach nur froh rausgehen zu können, Sonne und Frischluft zu tanken und die Schönheit der Natur zu genießen.
Gegen Ende Mai beendete unsere Regierung den ersten Lockdown und ermöglichte die eine oder andere Reise. Im Grunde führte ich im Sommer ausschließlich Reisen in Österreich durch. Auch wenn ich bereits die Insel Kos selbst, als auch meine Freunde dort vermisse, muss ich trotzdem einmal mehr anerkennen, dass Österreich ein schönes Land mit vielen Facetten ist. Es muss nicht immer eine weite Reise in exotische Länder sein, um schöne Landschaften und interessante Tiere zu sehen. Das Schöne liegt oft sehr nah. Das lernte ich einmal mehr in den schwierigen Zeiten wie diesen zu schätzen.

Doch dann kam der Herbst, die Infektionszahlen stiegen und unsere Regierung verhängte den zweiten Lockdown und mein Dienstgeber schickte uns erneut ins HomeOffice. Dadurch wurden etwaige Ideen für Herbst und Winter schnell wieder obsolet und es konnten maximal Tagestrips durchgeführt werden, welche mich wie bereits im Frühjahr hauptsächlich in die bekannten Plätze in der Gegend führten. Trotzdem nutzte ich wieder jede Gelegenheit, um nach der Arbeit in die Natur zu gehen. Dabei entstanden unzählige Fotos, die aussortiert und bearbeitet werden wollen, um diese auch präsentieren zu können. Das ist die Kehrseite der Medaille und was mich zum Punkt bringt, warum ich die letzte Zeit nichts mehr gepostet habe …
Als ich zuerst die Facebook-Seite, danach das Instagram-Profil und zum Schluss diese Homepage erstellte (oder erstellt habe) war mein Beweggrund, dass die Fotos nicht nach der Bearbeitung auf dem „Datengrab Festplatte“ landen. Und wenn man ehrlich ist, sieht man sich diese nur noch selten an. Ein paar Bilder werden hin und wieder ausgedruckt, aber das war es auch schon.

Mit den genannten Möglichkeiten konnte ich anderen Personen, also euch, meine Fotos präsentieren und damit euch eine Freude machen. Vor allem jenen Personen unter euch, die selbst nicht die Möglichkeiten haben im selben Ausmaß wie ich die Natur zu genießen. Ebenso kann ich euch damit zeigen, wie schön und schützenswert unsere Natur ist! Der Dank dafür ist das berühmte „Like“ – eine einfache Form des Feedbacks.
Leider wird aber ständig der Algorithmus von Facebook und Instagram immer wieder angepasst – und das nicht immer zum Besseren für Seitenbetreiber wie mich. Damit das eigene Posting also eine gewisse Reichweite bekommt, muss also Zeit investiert werden. Ebenso kommt seitens Facebook immer wieder eine Meldung wie „wenn du x € investierst, dann erreichst du y Personen“. Wenn dann aus der Freude am Zeigen der Fotos ein Gefühl wie „Ich muss ein Foto posten, damit mir Facebook die Reichweite nicht kappt“ wird, dann läuft was falsch. Schlussendlich stellte ich mir dann die Frage, warum ich das eigentlich noch mache. Ich verkaufe weder Fotos noch Kalender, ebenso veranstalte keine Workshops und habe dies alles auch weiterhin nicht vor. Ich machte das alles nur „just for fun“.
Des Weiteren führte mir die Corona-Pandemie doch eines erneut vor Augen, das – aus meiner Sicht – schlussendlich wichtig im Leben ist (und auch schon immer war): Familie, Freunde, Gesundheit und Wohlbefinden.

Wenn man das mit den Likes und den dafür nötigen Aufwand aufwiegt, bleibt für mich nur eines: Familie und Freunde – natürlich nur ihm Rahmen der aktuellen Möglichkeiten – zu sehen sowie raus in die Natur zu gehen ist mir wichtiger, als nach dem HomeOffice noch weiter am privaten PC zu sitzen und Zeit für Social Marketing aufzubringen, um ein paar Likes mehr zu ergattern.
Deshalb komme ich für mich persönlich nur zu einem Schluss: Ich stelle meine Social Media Kanäle auf Facebook und Instagram ruhend. Ob ich irgendwann wieder einmal Lust darauf habe, wird die Zukunft zeigen …
In diesem Sinne wünsche ich euch alles Gute und bleibt gesund!

